Vom 18.-21. Juli starteten erstmals zwei BW Nachwuchswerfer bei einer Weltmeisterschaft der Castingsportler.
Die Reise ging ins Nachbarland Schweiz ins schöne Bergdorf Grächen/St. Niklaus bei Zermatt am 4000er Matterhorn. Der Ausrichter hatte ideale Bedingungen für die Sportart der Angler geschaffen. Geworfen wurde im Fünfkampf in der Mädchen- und Jungenklasse. Sportler aus Skandinavien, den Europäischen Ost- und den Alpenländern trafen auf Gegner von Japan und Deutschland. 10 Nationen kämpfen in drei Ziel- und zwei Weitwurfdisziplinen um die höchste Krone im Castingsport. Es war Präzision auf die Zielscheiben und Technik und Schnellkraft im Weitwurf gefragt.
Niklas Möst (AK Iffezheim) konnte sich das letzte Ticket als sechster Werfer für Deutschland sichern. Der erst 15 -jährige zeigte in drei Wettbewerben sein Können. Anfänglich doch schwer beeindruckt von der Kulisse und der besonderen Bedeutung des Turniers musste er in Fliege Ziel noch Lehrgeld zahlen. Im Weitwurf mit der Fliegenrute war die Nervosität schnell abgelegt. Mit 46m und einen sehr starken 14. Platz ließ er sogar drei Deutsche Werfer hinter sich. Im Weitwurf Einhand Weit mit der normalen Rute kam mit 61m noch ein guter 18. Platz im internationalen Feld raus.
Jessica Bosler (AK Iffezheim), eine der Jüngsten im Feld, zeigte ihr enormes Talent mit 12 Jahren. In einem sehr starken Feld mit Mädchen aus Polen, Tschechien und der Slowakei konnte sie auf sich aufmerksam machen.
In den ersten vier Disziplinen zeigte sie mit hohen Punktzahlen ihre Turnierhärte trotz WM Debüt. Zweimal verfehlte sie denkbar knapp das Finale der besten sechs Werferinnen. In Gewicht Ziel (Skish) fehlte bei Punktgleichheit mit 80 von 100 Punkten nur 11 Sekunden zum Finale. In Gewicht Präzision (Arenberg) gar nur zwei Punkte trotz guten 84 Punkten.
Im abschliessenden Einhandweitwurf platze der Knoten. Drei perfekte Würfe und der beste auf 61,87m bescherte mit Platz 2 das Finale mit der Hoffnung auf eine Sensationsmedaille. Bis zum dritten und letzten Durchgang lag Jessica mit 60,58m auf Bronzekurs. Im letzten Versuch wurde sie von der Polin Zuzanna Uzlis abgefangen die das 7,5 Gramm leichte Gewicht auf 61,02m donnerte. Nach der ersten Enttäuschung war schnell klar - es war eine super WM der Iffezheimer Werfer. Jessica erreichte noch mit ihrer Teamkollegin Miriam Rohde aus Bremen hinter Polen, Tschechien und Slowakei nochmals einen starken vierten Platz. Der abschließende Festabend mit Blick auf das Matterhorn und nächtlichem Feuerwerk schloss die Weltmeisterschaft im Wallis ab.