Präsident Holger Ortel eröffnet am 23.08.2016 um 17:00 Uhr den Deutschen Fischereitag in Potsdam. Bei der Eröffnungsveranstaltung gibt es ein Grußwort des Staatssekretärs im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, und der Staatssekretärin, Dr. Carolin Schilde, aus dem Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, des gastgebenden Landes Brandenburg. Der Verbandstag gibt rund 250 angemeldeten Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei die Gelegenheit, Informationen auszutauschen, eine fischereipolitische Lagebewertung vorzunehmen und gemeinsame Forderungen an die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung zu richten.
Wichtigstes Thema sind die Lage und Aussichten der Fischerei in Binnengewässern und der Aquakultur; aber auch die Belange der Meeresfischerei werden behandelt.
Für die Fluss- und Seenfischerei stehen die Lösung der Probleme mit Prädatoren wie Kormoran, Reiher und Otter sowie die Erhaltung der Aalbestände im Vordergrund der Beratungen.
Angeln ist eine sehr Natur- und Umweltschonende Form des Fischens. Im Vordergrund der Beratungen stand die zentrale Aufgabe, generelle Angelverbote und unbegründete Einschränkungen des Angelns z. B. in Naturschutzgebieten der Nord- und Ostsee, ebenso wie im Binnenland, abzuwenden. Der Erhalt von Biodiversität und Lebensräumen in der Kulturlandschaft und der angemessene Umgang mit den Fischbeständen standen auf der Tagesordnung.
Der neue Präsident des LFVBW Arnulf von Eyb nutze die Gelegnheit Ansprechpartnern aus andern Landesverbänden und den zahlreichen politischen Vertretern die Sichtweise und Forderungen der Angler aus Baden-Württemberg persönlich vorzutragen.
Prof. Dr. Albert Göttle vom Landesfischereiverband Bayern referierte über aktuelle Herausforderungen und Chancen für die Binnenfischerei bei der Umsetzung europäischer Richtlinien. Dr. Alexander Brinker stellte mit einem sehr interessanten Vortrag die neuesten Ergebnisse der Fischerei-Forschungsstelle Langenargen zu dem Einfluss der Fischerei auf die Fischbestände in unseren Gewässern vor. Prof. Robert Arlinghaus informierte über eine groß angelegte Studie zu Urbanisierung, Wertewandel und die gesellschaftliche Akzeptanz des Angelns in Deutschland. Insgesamt wurde von den meisten Referenten die herausragende Bedeutung der Angelfischerei für die Fischerei in Deutschland insgesamt unterstrichen.
Die Kormorankommission diskutierte Fragen im Zusammenhang mit dem Management der europäischen Kormoran-Population sowie Möglichkeiten zur Überwindung der Untätigkeit staatlicher Stellen. Sowohl für den Wiederaufbau der Aalbestände als auch insgesamt für die Fischbestände in Deutschland stellen die übergroßen Kormoranbestände ebenso wie Fischotter und Biber ein wesentliches Problem dar. Die Forderungen der Kormorankomission wurden in einer eigenen Pressemitteilung veröffentlicht.
Fehlendes Kormoran-Management gefährdet Fischarten und Teichwirtschaften